Eine einprägsame Methode den Isomorphietyp einer halbeinfachen, komplexen Lie-Algebra zu beschreiben, besteht darin, dem Wurzelsystem ein Diagramm zuzuordnen, was folgendermaßen geschieht:
Den Elementen
einer Basis eines Wurzelsystems ordnet man bijektiv Punkte der Ebene zu, die ebenfalls mit
bezeichnet werden. Man verbindet sodann mit
durch
-Linien (die durch kein gehen für ).
Falls
ist, werden die Verbindungslinien von
mit einer Pfeilspitze versehen, und zwar in die Richtung auf , wenn
ist.
Der so entstandene Graph heißt Dynkin-Diagramm der Lie-Algebra. Wie für Cartan-Matrizen gilt auch für Dynkin-Diagramme, dass diese die Lie-Algebra bis aus Isomorphie eindeutig bestimmen (insbesondere hängen beide nicht von der gewählten Cartan-Algebra und nicht von der gewählten Basis des Wurzelsystems ab).
Die Klassifikation, d.h. die Bestimmung der Isomorphietypen der einfachen komplexen Lie-Algebren (endlicher Dimension), führt man gewöhnlich in der Weise durch, dass man die Dynkin-Diagramme abstrakter Wurzelsysteme bestimmt und zu jedem so erhaltenen Diagramm eine einfache komplexe Lie-Algebra angibt, deren Dynkin-Diagramm mit dem gegebenen übereinstimmt. Führt man dies aus, so erhält man die unten angegebenen Typen.
und bezeichnen den Isomorphietyp der Lie-Algebren, wobei den Rang der entsprechenden Lie-Algebra bezeichnet, d.h. die Dimension einer (und damit jeder) Cartanschen Teilalgebra. Man kann zeigen, dass Lie-Algebren vom Typ genau dann isomorph sind, wenn und gilt
(mit Ausnahme von ). Außer den vier klassischen Typen, erhält man fünf Ausnahmetypen
.
gibt im Folgenden jeweils die Anzahl der Punkte an: