[Home] [Lexikon] [Aufgaben] [Tests] [Kurse] [Begleitmaterial] [Hinweise] [Mitwirkende] [Publikationen] | |
Mathematik-Online-Lexikon: | |
Variationsrechnung (ohne Nebenbedingung) |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | Übersicht |
Problemstellung.
Variationsrechnung behandelt Extremalaufgaben auf Funktionenräumen. Anstatt nach dem Extremwert einer Funktion auf einem -dimensionalen Vektorraum zu fragen, wird nach dem Extremwert eines Funktionals auf einem Funktionenraum gefragt. Ein solches Funktional ist typischerweise eine physikalisch motivierte Größe, wie etwa die Länge des Graphen einer Funktion , oder die Höhe seines Schwerpunktes etc. Daher wird in der Regel ein Integral über einen von der Funktion abhängigen Ausdruck zu betrachten sein (welcher auch , etc. involvieren kann.)
Man reduziert dieses Problem auf eine Dimension - man legt eine beliebige Gerade (im Funktionenraum !) durch die Kandidatenfunktion und verlangt, daß die Ableitung nach des Funktionals, ausgewertet auf , bei verschwindet. (Diese Idee stammt von Lagrange, welcher sich Lob von Euler dafür einhandelte.)
Genauer gesagt, die Extremalaufgabe ist zu lösen auf einer Teilmenge des Funktionenraums, spezifiziert durch Randbedingungen diverser Beschaffenheit, die wir im folgenden betrachten werden.
Rand beidseitig fixiert.
Sei eine zweifach stetig differenzierbare Funktion, welche die Randbedingungen und erfüllt. Sei ein Ausdruck in , und . Zu lösen sei das Problem
Dies läßt sich noch umschreiben zu
Eine Lösung des Variationsproblems ist also auch eine Lösung dieser Differentialgleichung. Ist die Aufgabe sinnvoll gestellt, gilt das auch umgekehrt. D.h., man hat die Euler-Lagrange-Differentialgleichung zu lösen, um zu einer Lösung des Variationsproblems zu gelangen.
Rand beidseitig fixiert, unabhängig von .
Für den Fall, daß nicht von abhängt, gilt
Rand einseitig fixiert.
Sei , welche die einseitige Randbedingung erfüllt. Zu lösen sei das Problem
Transversale Randbedingung.
Sei , welche links die Randbedingung und rechts die transversale Randbedingung erfüllt, wobei der rechte Randpunkt noch als variabel anzunehmen ist. Man kann sich vorstellen, daß der rechte Randpunkt der gesuchten Funktion auf der `Schiene' zu variieren ist.
Zu lösen sei wiederum das Problem
Als Bedingung erhalten wir so
siehe auch:
automatisch erstellt am 25. 1. 2006 |