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Matrizen und lineare Gleichungssysteme |
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Matrizen.
Sei ein Körper. Seien . Eine Matrix der Größe ist ein Tupel von Elementen aus , angeordnet in einer Tafel
Die Menge aller -Matrizen wird mit bezeichnet. Die Elemente heißen die Einträge der Matrix .
Matrizen der Größe werden auch als Spaltenvektoren bezeichnet. Wir schreiben auch .
Ist und , so definiert man das Produkt von Matrix und Spaltenvektor durch
Ist eine Matrix, so heißt
die zu transponierte Matrix. Anschaulich gesprochen geht sie aus durch Umwandlung der Spalten in Zeilen hervor. So wird etwa die transponierte Matrix eines Spaltenvektors ein Zeilenvektor.
Zeilenstufenform.
Eine Matrix heißt in Zeilenstufenform, falls es Spaltenindices so gibt, daß für gilt , und sowohl links als auch oberhalb als auch unterhalb von alle Einträge der Matrix gleich 0 sind. Die Zahlen heißen dann die ausgewählten Spaltenindices. Eine Matrix in Zeilenstufenform sieht so aus:
Eine elementare Zeilenumformung einer Matrix ist eine der folgenden Operationen.
Der Gaußsche Algorithmus ist ein Verfahren, mit dem eine beliebige Matrix durch elementare Zeilenumformungen in Zeilenstufenform gebracht werden kann. Dabei geht man wie folgt vor.
Lineare Gleichungssysteme.
Sei ein Körper. Seien . Ein lineares Gleichungssystem mit Gleichungen in Unbekannten ist gegeben durch
mit gegebenen Koeffizienten und aus .
Gesucht sind dabei aus so, daß alle obigen Gleichungen erfüllt sind.
Die Variablen heißen die Unbekannten des Gleichungssystems .
Die Matrix heißt die Koeffizientenmatrix von .
Die erweiterte Koeffizientenmatrix von ist gegeben durch
Schreiben wir und , so wird zur vektoriellen Gleichung
Die Menge
der Vektoren , die bzw. erfüllen, heißt die Lösungsmenge von bzw. .
Im Falle heißt das Gleichungssystem homogen, im anderen Falle inhomogen.
Ist eine partikuläre Lösung, d.h. ein Vektor, für den ist, so gilt für die Lösungsmenge stets
D.h. die Lösungsmenge des inhomogenen Gleichungssystems erhält man, indem man eine gewählte partikuläre Lösung zur allgemeinen Lösung des zugehörigen homogenen Gleichungssystems addiert - so denn eine partikuläre Lösung existiert; falls dies nicht der Fall ist, ist das Gleichungssystem unlösbar, d.h. .
Lösungsverfahren.
Es seien und wie oben. Um die Lösungsmenge zu bestimmen, wende man zunächst den Gaußschen Algorithmus auf die erweiterte Matrix an, um in Zeilenstufenform zu bringen. Die Spalte des Vektors wird hierbei mitgeführt. Das so umgeformte System hat dann dieselbe Lösungsmenge wie das ursprüngliche System. Der Einfachheit halber bezeichnen wir die dabei schließlich erhaltene umgeformte Matrix wiederum mit .
Seien die ausgewählten Spaltenindices in . Ist für ein , so ist , d.h. das Gleichungssystem ist unlösbar. Ansonsten findet man eine partikuläre Lösung , indem man an die Stellen von jeweils die Einträge von einsetzt, und alle anderen Einträge zu Null setzt (positives Einfüllen).
Seien ferner die nicht ausgewählten Spaltenindices, . Dann findet man Lösungen des zugehörigen homogenen Systems , indem man zunächst an der Stelle von eine , an den Stellen aller anderen nicht ausgewählten Spaltenindices eine 0 setzt. Sodann fülle man das jeweilige Negative der ersten Einträge der Spalte von oben nach unten in die noch freien Stellen von ein (negatives Einfüllen).
Zur Probe rechne man und für nach, entweder mit der umgeformten, oder - was aufwendiger, aber sicherer ist - mit der ursprünglichen Matrix .
Die Lösungsmenge ist dann
Beispiele:
automatisch erstellt am 11. 8. 2006 |