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Extrema und Extrema mit Nebenbedingungen |
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Lokale Extrema.
Sei
.
Eine Funktion
besitzt ein lokales Minimum (bzw. lokales
Maximum) an der Stelle
, falls es ein
gibt, so daß
(bzw.
) für alle
.
Die Funktion
hat an der Stelle
ein lokales Extremum, wenn
an der Stelle
ein lokales
Minimum oder lokales Maximum hat.
Notwendige Bedingung. Sei
ein innerer Punkt von
, und sei
partiell differenzierbar in
. Hat
an der
Stelle
ein lokales Extremum, so ist
.
Ein innerer Punkt
von
, für den
gilt, heißt kritischer Punkt. Ein kritischer Punkt ist also ein
Kandidat für eine lokale Extremstelle.
Hinreichende Bedingung. Sei
ein innerer Punkt von
, und sei
zweimal stetig differenzierbar in einer Umgebung
von
. Ist
und
positiv definit (bzw. negativ definit), so besitzt
ein
lokales Minimum (bzw. lokales Maximum) an der Stelle
.
Ist
und
indefinit, so nennt man
einen Sattelpunkt von
. Es gibt dann für alle
Punkte
mit
.
Multiplikatorenregel von Lagrange.
Sei
. Seien
und
. Sei
die Menge der Nullstellen von
auf
.
Wir sagen,
besitzt ein lokales Minimum (bzw. lokales Maximum, bzw. lokales Extremum) unter der Nebenbedingung
an der Stelle
, falls
und falls
bei
ein lokales Minimum (bzw. lokales Maximum, bzw. lokales Extremum) besitzt.
Notwendige Bedingung. Sei
offen, und seien
und
stetig differenzierbar.
Hat
ein lokales Extremum an der Stelle
unter der Nebenbedingung
, und gilt
, so
gibt es ein
mit
. Der Vektor
heißt Lagrangescher Multiplikator.
Diese Bedingung leitet sich folgendermaßen her. Ein Vektor an
in
steht tangential zu
genau dann, wenn er im
Kern von
liegt. Notwendige Bedingung für ein lokales Minimum ist, daß entlang dieser Tangentialrichtungen die Richtungsableitung
von
verschwindet. Es sollte also ein Vektor im Kern von
auch im Kern von
liegen, d.h. der Kern der gestapelten
Matrix
sollte gleich dem Kern von
sein. Aus Ranggründen muß also
im Erzeugnis des Zeilenraumes
von
liegen.
Setze
für
.
Ein Punkt
, der innerer Punkt von
ist, und für den
und
gilt, heißt regulärer kritischer Punkt. Ein regulärer kritischer Punkt ist also ein Kandidat für eine lokale Extremstelle unter der Nebenbedingung
, welcher (dank
, i.e. dank Regularität) mit den Lagrangeschen Methoden behandelt werden kann.
Hinreichende Bedingung.
Sei
offen, und seien
und
zweimal stetig differenzierbar,
sei
, und sei
. Enthalte die Matrix
in den Spalten ein Basis des Kerns von
,
i.e. sei
. Sei wieder
, und zwar nun mit dem Lagrange-Multiplikator
an der Stelle
, den man aus der notwendigen Bedingung erhält, i.e. für den
ist.
Ist nun die relative Hessematrix
positiv definit (bzw. negativ definit, bzw. definit), so besitzt
Beachte, daß die relative Hessematrix
nicht nur von
und
, sondern auch von der Wahl der Basis des Kerns von
abhängt.
Diese Bedingung leitet sich folgendermaßen her. Lokal bei
können wir
wie folgt beschreiben. Sei
eine Matrix, deren Spalten eine Basis des Kerns von
bilden. Sei
so, daß
.
Beachte, daß dann insbesondere
und
sind.
Wir fragen uns, wie
von
abhängt, so daß
ist. Bis auf Glieder von Ordnung
schreibt sich diese
Bedingung nach Taylor mit
als
für alle
für alle
Setzen wir nun
in
ein! Wir müssen nach Einsetzen das Extremalverhalten bei
untersuchen. Bis auf Glieder von
Ordnung
erhalten wir dabei mit Taylor
Nun ist die Konstante
zu betrachten, welches in
Praktische Anwendung der Multiplikatorenregel von Lagrange.
Setze
, mit einem zunächst unbekannten Vektor
. Um die regulären kritischen Punkte zu ermitteln, löse
man
Das sind
Sei nun
ein regulärer kritischer Punkt. Wir wollen ihn auf Extremalität hin untersuchen. Bilde mit dem bei
erhaltenen
Lagrangemultiplikator
die Funktion
.
Berechne eine Basis des Kerns von
, und schreibe diese Basis als Spalten in die Matrix
. Untersuche die relative Hessematrix
auf
Definitheit. Ist sie positiv definit (resp. negativ definit), so liegt in
ein lokales Minimum (resp. lokales Maximum) von
unter
Nebenbedingung
vor.
Für verschiedene zu untersuchende reguläre kritische Punkte ist es günstig, sogleich für ein beliebiges konstantes
und beliebiges
die Hessematrix
zu bilden, um dann bei Bedarf Werte einzusetzen.
Vergleiche Barner, Flohr, Analysis II, Kap. 14.7, Aufgabe 15; Jank, Jongen, Höhere Mathematik II für Maschinenbauer, Aachener Beitr. Math. 4, Satz 8.4.12; oder Maurin, K., Analysis. Part I., Th. VIII.4.5, wo dieses hinreichende Lagrangekriterium Wiktor Szczyrba zugeschrieben wird.
automatisch erstellt am 22. 8. 2006 |