Ein Serienbrief kann mit Hilfe von drei TEX-Dateien (Dateityp: .tex) erzeugt werden.
Eine von diesen Dateien enthält den Brieftext (z.B.
Brieftext.tex), zum Beispiel:
zum Elternsprechabend am xx. Febr. 20xx laden wir recht herzlich ein.
\par
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Eine weitere TEX-Datei (z.B. Adressen.tex)
enthält die Empfängerdaten.
Dabei werden dem Befehl \BriefAn
fünf Parameter übergeben:
\BriefAn{Vorname}{Nachname}{Straße mit
Hausnummer}{PLZ mit Ort}{Geschlecht: w/m}
Eine Adressdatei hat beispielsweise folgende gestalt:
\BriefAn{Louis Augustine}{Cauchy}{Alleestr. 11e}{10001 Paris\\FRANCE}{m}
\BriefAn{Carl Friedrich}{Gauß}{Birkenweg 9}{62398 Hannover}{m}
\BriefAn{Emmy}{Noether}{Bachstr. 8}{85041 Erlangen}{w}
\BriefAn{...}{...}{...}{...}{...}
Diese Datei kann sozusagen als ,,Adressdatenbank`` angesehen werden.
Es fehlt noch die dritte und entscheidende Datei. Sie kann als die
Hauptdatei bezeichnet werden und daher ist von der
Namensgebung z.B. Serienbrief.tex sinnvoll. Der
Serienbrief hat den Stil der Dokumentklasse g-brief
(Geschäftsbrief), dessen einzelne Befehle nun erläutert werden.
- \Name{Max Mustermann}
,,Max Mustermann`` erscheint ganz links oben auf dem Brief (große Schrift).
- \Strasse{Straße xy}
Einzeilig die Straße und Hausnummer des Absenders. Der Text erscheint ganz oben rechts.
- \Zusatz{Zusatz}
Dieser Text erscheint einzeilig direkt unter der Straße oben rechts. Er ist gedacht für Zusätze in der eigenen Adresse, z.B. ,,Zimmer 407`` oder ,,bei Hubers``
- \Ort{Ort}
Einzeilige Ortsangabe des Absenders. Erscheint direkt unter Zusatz bzw. Straße.
- \Land{Land}
Herkunftsland des Absenders. Achtung: Bei Verwendung dieses Befehls kann die Retouradresse schnell zu lang werden. Siehe \RetourAdresse{Adresse}
- \RetourAdresse{Adresse}
Dieser Text erscheint im Adressfenster ganz oben einzeilig. Er setzt sich, sofern man ihn nicht benutzt, automatisch aus \Name{}, \Strasse{}, \Ort{} zusammen.
- \Postvermerk{Postvermerk}
Diese Zeichen erscheinen fett zwischen der Retour Adresse und dem Empfängernamen im Adressfenster. Daher eignet sich der Befehl besonders für (Post-) Vermerke wie z.B. Einschreiben.
- \lochermarke
Kennzeichnet die Mitte des Briefes mit einem dünnen, horizontalen Strich zum gezielten lochen ohne Anschlagarm.
- \faltmarken
Teilt mit zwei dünnen, horizontalen Strichen den Brief in drei Teile auf. Dies ermöglicht ein schnelles Falten, sodass die Adresse durch einen Briefumschlag mit transparentem Fenster lesbar ist.
- \fenstermarken
Mit diesem Befehl wird um die Adresse ein imaginäres Rechteck aufgespannt, das das Fenster des Briefumschlages darstellen soll. Von diesem Fenster werden nur die Ecken im Brief dargestellt.
- \trennlinien
Erzeugt Trennlinien zwischen.
- Name/Absenderadresse und Retouradresse
- Retouradresse und Empfänger
- Briefkörper und Fußzeile
Es werden nun weitere Befehle in der Reihenfolge beschrieben, wie sie
von oben nach unten auf dem Brief erscheinen.
- \IhrZeichen{IhrZeichen}
Ihr Zeichen unter dem Kapitälchen Text ,,IHR ZEICHEN``.
- \IhrSchreiben{Ihr Schreiben}
Das Datum Ihres Schreibens unter dem Kapitälchen Text ,,IHR SCHREIBEN VOM``.
- \MeinZeichen{Mein Zeichen}
Mein Zeichen unter dem Kapitälchen Text ,,MEIN ZEICHEN``.
- \Datum{Datum}
Geben Sie hier das Datum im gewünschten Format ein. Es erscheint einzeilig und ganz rechts auf dem Brief.
- \Betreff{Betreff}
Dieser Text erscheint fett zwischen ,,IHR ZEICHEN`` und der Anrede etwa in der (vertikalen) Mitte des Briefes.
- \Anrede{Anrede}
(Die Standardanrede, z.B. ,,Sehr geehrte Damen und Herren,``) Wird hier im Serienbrief gesondert behandelt, siehe \newcommand \BriefAn{}{}{}{}{}.
- \Gruss{Gruß}{x cm}
Diese Zeichen stehen direkt unter dem Textkörper, z.B. ,,Mit freundlichen Grüßen``. Der zweite Parameter (x cm) gibt an, wieviel vertikalen Abstand der Gruß von dem Textkörper hat.
- \Unterschrift{Unterschrift}
Einzeilig der Name des Absenders. Optimal um die Unterschrift leserlich zu wiederholen.
- \Anlagen{Anlagen}
Eventuelle Anlagen werden hier angegeben. Sie stehen dann unter der Unterschrift.
- \Verteiler{Verteiler}
Text, der unter den Anlagen steht.
Die Befehle \Telefon{}, \Telefax{}, \HTTP{}, \EMail{}, \Bank{}, \BLZ{} und \Konto{} werden verwendet, um ganz unten auf dem Brief (Fußzeile) die gleichnamigen Informationen darzustellen. Alle Texte die sich nicht auf die Bankverbindung beziehen stehen linksbündig, die Bankverbindungsdaten rechtsbündig.
Ansonsten wird in dieser Datei
der neue LATEX-Befehl \BriefAn{}
definiert, der in der Adressdatei für jeden einzelnen
Empfänger aufgerufen wird.
Er hat fünf Parameter und je nach Geschlecht des Empfängers wird über
die Anrede entschieden. Außerdem steht hier der Name der Datei, die den
Brieftext enthält.
Der ,,Rest`` dieser Hauptdatei besteht aus drei Zeilen, die die
Adressdatei einbinden.
Ein Übersetzen der Datei Serienbrief.tex mit LATEXerzeugt
nun ein Dokument, das für jeden Eintrag in der Adressdatei einen Brief
enthält.
(Autor: E. Gramenske)
Download:
|
automatisch erstellt
am 24.2.2009 |