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Hermitesch, unitär, normal |
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Begriffe.
Sei
, sei
. Schreiben wir
, so sei
.
Ist
unitär, so ist
normal. Ist
hermitesch, so ist
normal.
Es ist
unitär genau dann, wenn die Spalten von
eine Orthonormalbasis von
bilden.
Es ist
hermitesch genau dann, wenn die Einträge an den bezüglich der Hauptdiagonalen gespiegelten Positionen bis auf Konjugation
übereinstimmen. Insbesondere, ist
hermitesch, so hat
auf der Diagonalen reelle Einträge.
Es heißt
unitär diagonalisierbar, wenn es eine unitäre Matrix
gibt mit
diagonal.
Ist
unitär diagonalisierbar, so ist
insbesondere diagonalisierbar.
Der Beweis von ersterer Aussage benötigt die folgenden beiden Aussagen, die auch für sich genommen von Interesse sein können.
Unitäres Diagonalisieren.
Sei
normal. Um eine unitäre Matrix
so zu finden, daß
diagonal ist, verfahren wir wie folgt.
Zur Probe verifizieren wir
sowie
unitär. Insbesondere ist es eine oft aufschlußreiche Probe, zu verifizieren, daß Eigenvektoren
verschiedener Eigenräume zueinander orthogonal sind; dies ist bei normalen Matrizen nämlich stets der Fall.
Definitheit.
Sei
. Sei
,
die zu
gehörige quadratische Form.
Sei nun
hermitesch.
Kurz,
ist negativ (semi-)definit genau dann, wenn
positiv (semi-)definit ist.
Und es ist
indefinit genau dann, wenn
weder positiv semidefinit noch negativ
semidefinit ist.
Anwendung der Definition auf die Standardbasisvektoren
zeigt, daß eine positiv definite Matrix positive Hauptdiagonaleinträge, und eine
negativ definite Matrix negative Hauptdiagonaleinträge aufweist.
Aber Vorsicht, es ist z.B.
trotz positiver Hauptdiagonaleinträge nicht positiv definit, sondern vielmehr indefinit (warum?).
Umgekehrt aber, gibt es einen positiven und einen negativen Hauptdiagonaleintrag in
, so ist
indefinit.
Wir erinnern daran, daß eine hermitesche Matrix ausschließlich reelle Eigenwerte besitzt.
Das folgende Eigenwertkriterium kann alle Fälle unterscheiden.
Stehen die Eigenwerte nicht zur Verfügung, so kann man stattdessen das charakteristische Polynom
heranziehen.
Sei
. Schreiben wir
, so sei
die
Das folgende Hauptminorenkriterium erkennt nur Definitheit, nicht Semidefinitheit.
Das Hauptminorenkriterium für die negative Definitheit besagt also, daß die Vorzeichen der Hauptminoren alternieren, angefangen mit einem negativen Vorzeichen.
Signatur.
Sei
die Anzahl der positiven Eigenwerte von
, sei
die Anzahl der negativen Eigenwerte von
, jeweils gezählt
mit algebraischer Vielfachheit. Unter der Signatur von
versteht man das Paar
.
Die hermitesche Matrix
ist positiv definit genau dann, wenn ihre Signatur gleich
ist; sie ist positiv semidefinit genau dann,
wenn ihre Signatur von der Form
ist mit
; sie ist negativ definit genau dann, wenn ihre Signatur gleich
ist; sie ist negativ
semidefinit genau dann, wenn ihre Signatur von der Form
ist mit
; sie ist indefinit, wenn ihre Signatur von der Form
ist mit
.
Sei
. Der Sylvestersche Trägheitssatz besagt, daß
und
dieselbe Signatur haben. Dies ermöglicht es uns,
die Signatur von
mit folgendem beidseitigen Gaußalgorithmus zu berechnen.
Zunächst formen wir mit folgenden Schritten
um zu einer Matrix der Gestalt
, mit
und
.
Diese Prozedur führe man nun erneut für die hermitesche Matrix
durch, usf. Die schließlich resultierende Diagonalmatrix hat dieselbe Signatur wie
.
Quadriken in
.
Hermitesche Matrizen mit reellen Einträgen heißen auch symmetrisch.
Unitäre Matrizen mit reellen Einträgen heißen auch orthogonal.
Wir bemerken hier, daß eine symmetrische Matrix
auch orthogonal diagonalisierbar ist, d.h. es gibt eine orthogonale Matrix
so, daß
.
Sei
symmetrisch.
Seien ferner
beliebig. Wir betrachten die Quadrik
definiert durch die Gleichung
welche wir vereinfachen wollen.
Das folgende Verfahren liefert die Gestalt der Quadrik
; einen Mittelpunkt oder einen Scheitelpunkt von
; eine orthogonale Matrix, deren
Spalten die Hauptachsen von
sind; sowie gegebenenfalls die Halbachsen von
.
mit
Im Falle
substituiere man
für
mit
.
Durch diese quadratische Ergänzung wird die Gleichung überführt in
mit gewissen
Im Falle
setze man, falls
ist,
und substituiere
für
. Auch hier verschwindet der konstante Term.
Durch diese linearen Substitutionen wird die Gleichung überführt in
mit gewissen
Zur Illustration diene die Ellipse mit der Gleichung
.
Reguläre Quadriken in
.
Sei
und sei
eine reguläre symmetrische Matrix. Sei
und sei
.
Wir betrachten die Quadrik
definiert durch die Gleichung
welche wir vereinfachen wollen. Wegen
Das folgende Verfahren liefert den Mittelpunkt von
; eine orthogonale Matrix, deren Spalten die Hauptachsen von
sind;
die Form und gegebenenfalls die Halbachsen von
.
wobei
mit
Hat
Ein
-Ellipso-0
-hyperboloid heißt auch einfach Ellipsoid. Ein 0
-Ellipso-
-hyperboloid ist die leere Menge.
Ist
, so nennt man
auch eine Halbachse von
.
Im Falle
ist ein
-Ellipso-0
-hyperboloid einfach einer Ellipse, und
ein
-Ellipso-
-hyperboloid einfach eine Hyperbel.
Im Falle
spricht man statt von einem
-Ellipso-
-hyperboloid auch von einem einschaligen Hyperboloid und statt von einem
-Ellipso-
-hyperboloid auch von einem zweischaligen Hyperboloid.
siehe auch:
automatisch erstellt am 22. 8. 2006 |