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Mathematik-Online-Kurs: Repetitorium HM II - Lineare Algebra | |
Vektorräume |
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Begriff.
Sei
ein Körper. Unter einem Vektorraum über
versteht man eine Menge
von Vektoren zusammen
mit einer Vektoraddition
und einer Skalarmultiplikation
so, daß die folgenden Axiome erfüllt sind.
Sei
.
Das Standardbeispiel eines Vektorraums ist die Menge
aller Spaltenvektoren mit
Einträgen aus
, zusammen
mit der eintragsweisen Vektoraddition
und der eintragsweisen Skalarmutliplikation
Ein weiteres Beispiel ist die Menge
aller Polynome
mit
Koeffizienten
, wobei nur endlich viele
sind, um eine endliche Summe zu erhalten.
Die Menge
wird zu einem Vektorraum über
mit der Vektoraddition
und der Skalarmultiplikation
Unterräume.
Sei
ein Vektorraum über dem Körper
.
Unter einem Unterraum von
versteht man eine Teilmege
von
mit den folgenden Eigenschaften.
Diese Bedingungen sind gleichbedeutend damit, daß
mit der in
definierten Vektoraddition und Skalarmultiplikation
selbst ein Vektorraum ist.
Die Teilmengen
und
sind stets Unterräume eines Vektorraums
.
Der Durchschnitt von Unterräumen von
ist wieder ein Unterraum von
.
Basen.
Sei
ein fester Vektorraum über dem Körper
.
Sei
ein Tupel von Vektoren
.
Unter einer Linearkombination von
über
versteht man einen Vektor der Form
mit
Die Menge
der Linearkombinationen von
Das Tupel
heißt linear abhängig, falls es eine nicht-triviale Linearkombination
gibt. Anderenfalls heißt das Tupel
Das Tupel
ist also linear unabhängig genau dann, wenn 0
sich nur als triviale
Linearkombination von
schreiben läßt.
Das Tupel
heißt erzeugend in
oder ein Erzeugendensystem von
,
falls sich jeder Vektor in
als Linearkombination von
schreiben läßt, d.h. falls
Das Tupel
Eine Basis des Vektorraums
ist zum Beispiel die Standardbasis, bestehend aus den
Einheitsvektoren
Ist
eine Basis von
, so ist die Anzahl der Vektoren in jeder Basis von
gleich
und wird als die
Dimension von
bezeichnet, in Zeichen
. In diesem Falle heißt der Vektorraum
endlichdimensional.
Der Vektorraum
besitzt die Basis
, das leere Tupel. Seine Dimension ist
.
Besitzt der Vektorraum
keine (endliche) Basis, so schreiben wir
.
Ist
ein Unterraum von
, so gilt stets
. Es gilt
genau dann, wenn
.
Basisauswahlsatz.
Besitzt
ein Erzeugendensystem
, so läßt sich aus dem Tupel
durch eventuelles Weglassen von Vektoren eine Basis von
auswählen. Insbesondere ist
.
Ein erzeugendes Tupel in
der Länge
ist stets eine Basis.
Praktisches Verfahren zur Auswahl einer Basis.
Sei
ein Unterraum von
mit Erzeugendensystem
. Um aus diesem Tupel eine Basis von
auszuwählen, schreibt man die Vektoren
als Spalten in eine Matrix und bringt diese auf Zeilenstufenform.
Seien
die Nummern der ausgewählten Spalten. Dann ist
eine Basis von
.
Basisergänzungssatz.
Ist
ein linear unabhängiges Tupel in einem Unterraum
von
, so läßt es sich durch eventuelles Hinzufügen
von Vektoren zu einer Basis von
ergänzen. Insbesondere ist
.
Ein linear unabhängiges Tupel in
der Länge
ist stets eine Basis.
Praktisches Verfahren zur Basisergänzung.
Sei
ein linear unabhängiges Tupel von Vektoren in
.
Schreibe
in die Spalten einer Matrix und bringe diese in Zeilenstufenform.
Sind
, ...,
ihre ausgewählten Spalten, so ist
für
und
eine Ergänzung von
zu einer Basis von
.
Direkte Summe.
Seien
Unterräume des Vektorraums
.
Die Summe der Unterräume
ist definiert als
Die Summe von Unterräumen von
ist wieder ein Unterraum von
.
Diese Summe heißt direkt, in Zeichen
falls aus
Im Falle zweier Unterräume
,
von
ist die Summe
direkt genau dann, wenn
.
Sind Basen
von
gegeben für
, so ist die Summe
genau dann direkt, wenn das zusammengesetzte Tupel
linear unabhängig ist. In diesem Falle ist dieses Tupel eine Basis von
Dimensionsformel.
Seien
Unterräume des Vektorraums
. Dann gilt die Dimensionsformel
Zassenhaus-Algorithmus.
Der Zassenhaus-Algorithmus ist ein praktisches Verfahren zur Bestimmung von Basen von
und
,
wenn
Unterräume von
sind und Erzeugendensysteme jeweils gegeben sind.
Sei etwa
und
.
Seien
und
die entsprechenden
Zeilenvektoren. Man betrachte nun die folgende Matrix und bringe sie auf Zeilenstufenform:
Dabei seien die Zeilen
Dann ist
eine Basis von von
, und
ist eine Basis von
.
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automatisch erstellt am 16.2.2011 |