Die Differentialgleichung
hat bei einen regulären singulären Punkt,
wenn einen Pol höchstens
erster und einen Pol
höchstens zweiter Ordnung bei haben.
In einem regulären singulären Punkt wird das
Verhalten der Lösungen
durch die charakteristische Gleichung
bestimmt, wobei und die führenden Koeffizienten von bzw. sind,
d.h,
Ist die Differenz der Nullstellen
, von nicht ganzzahlig,
so existieren zwei linear unabhängige Lösungen
wobei und in einer Umgebung von analytische Funktionen
mit
sind.
Sonst existiert im Allgemeinen nur eine Lösung dieses
Typs zu dem Exponenten mit dem größten
Realteil.
Eine zweite Lösung kann dann durch Variation der
Konstanten, d.h. mit dem Ansatz
bestimmt werden.
Zur formalen Rechtfertigung des Lösungstyps
wird o. B. d. A. sowie angenommen, und die Entwicklung
in die Differentialgleichung substituiert.
Der Vergleich des Koeffizienten von
bei den Termen
führt auf
d.h. nicht triviale Lösungen
können nur
für Nullstellen von existieren.
Der Vergleich der Koeffizienten von
führt auf die Rekursion
mit
Die Koeffizienten sind also sukzessive bestimmbar,
falls
für alle .
Da eine Nullstelle von ist,
ist dies nur dann nicht der Fall, wenn
mit ist.
Die Euler-Differentialgleichung
besitzt bei einen regulären singulären
Punkt und lässt sich durch den Ansatz
lösen.
Man erhält nach Einsetzen in die Differentialgleichung die charakteristische
Gleichung
für den Exponenten .
Die folgenden Beispiele illustrieren drei
qualitativ verschiedene Fälle:
- (i)
- verschiedene Exponenten
: Beispielsweise
erhält man für und
und
und damit die Lösung
- (ii)
- ein Exponent
: Beispielsweise erhält man
für und den Exponenten
, d.h.
Eine zweite Lösung kann durch Variation der Konstanten bestimmt werden. Aus
folgt
bzw.
mit der Lösung
- (iii)
- komplex konjugierte Exponenten: Beispielsweise erhält man für und
mit der Lösung
Eine reelle Lösung für reelles lässt sich mit Hilfe der Formel von
Euler-Moivre konstruieren:
Mit
bzw.
erhält man die linear
unabhängigen Lösungen
und
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automatisch erstellt
am 21.11.2013 |